Photos by Dan Thilmany Photography
Kühle Temperaturen in Luxemburg
Marcel Steiner sichert sich den Gesamtsieg in Eschdorf
Gesamtergebnis Eschdorf 2019
Klassenergebnisse Eschdorf 2019
Bericht:
Als vom Veranstalter Union des Pilotes im Vorfeld bekannt gegeben werden musste, dass wegen der Staatstrauer im Großherzogtum das Training am Samstag erst nach 18 Uhr gestartet werden darf, war klar, dass man hier auf Zuschauereinnahmen wohl oder übel verzichten muss. Das vorhergesagte nass-kalte Schauerwetter mit Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt, schreckte dann noch zusätzliche Teilnehmer ab, auf die der Veranstalter nicht zählen konnte. Das 190er Fahrerfeld schrumpfte so auf 141, was dazu beitrug, dass am trockenen aber kalten Sonntag, ein Trainingslauf und drei (!) komplette Rennläufe vom luxemburgisch-deutschen Rennleiter-Duo Alain Pier und Heiko Petzhold durchgezogen werden konnte.
Im Kampf um den Gesamtsieg konnte sich nach einem spannenden Duell der Schweizer Marcel Steiner (Titelbild) durchsetzen. Bei seinem ersten Bergauftritt in diesem Jahr konnte der Eidgenosse mit einer grandiosen Performance überzeugen und mit seinem LobArt LA01 Mugen herausragende Zeiten erreichen. Der Lohn war schlussendlich der volle Erfolg beim diesjährigen Hill Race in Eschdorf, mit einem knappen Vorsprung von 0,4sec. auf den Franzosen Sebastien Petit (Foto). Dieser musste sich am Ende knapp aber doch mit seinem Norma M20FC Mugen geschlagen geben. Trotzdem zeigte sich der bekannt beherzt agierende Pilot am Ende sehr zufrieden. Aufgrund der kühlen Temperaturen blieb zudem sein im Vorjahr aufgestellter Streckenrekord unangetastet. Das Podium komplettierte bei seinem Heimrennen der Luxemburger Guy Demuth, der im Norma M20FC Judd eine beeindruckende Performance in Eschdorf ablieferte. Damit stand für ihn beim Heimrennen gegen starke Konkurrenz ein herausragendes Ergebnis zu Buche. Rang Vier ging im Gesamtklassement wieder in die Schweiz an Joel Volluz, der mit seinem Osella FA30 Judd eine ebenfalls bärenstarke Leistung ablieferte. Dabei musste er sich am Ende um gerade einmal 0,4sec. hinter einer Podiumsplatzierung anstellen, jedoch konnte er die Gruppe D, E2-SS für sich entscheiden. Die Top5 komplettierte mit einer herausragenden Performance der Franzose Anthony Loeuilleux im Tatuus Formel Master S2000, der mit eindrucksvollen Zeiten an diesem Wochenende zu überzeugen vermochte. Zwar hatte er im 3. Rennlauf einen Dreher bei der Zielkurve zu verzeichnen, jedoch blieb dieser zum Glück ohne Folgen. Damit war er in Eschdorf schnellster Pilot eines 2l Boliden, gerade einmal 0,05sec. vor seinem Landsmann Kevin Durot im Norma M20FC. Dieser konnte eine ebenfalls exzellente Leistung bei diesem Rennen abliefern und den Klassensieg in der Gruppe E2-SC einfahren. Rang Sieben im Gesamtklassement ging an den Luxemburger Lokalmatador Tommy Rollinger (Foto), der im Osella FA30 Zytek jedoch bei der Zielkurve viel Glück hatte, als bei einem mächtigen Leitplankenkontakt kein allzu großer Schaden am Boliden entstand. Die Top8 komplettierte der junge Schweizer Robin Faustini im Reynard K01 F3000, der somit in der Gruppe D, E2-SS bis 3l Hubraum den ausgezeichneten dritten Rang einfahren konnte. Die Top10 Overall beschlossen der Franzose Ludovic Cholley, der mit seinem Dallara Mercedes F308 die Formel 3 Klasse für sich entscheiden konnte und der Deutsche Christian Triebstein, der im Dallara F302 Opel eine ebenfalls bärenstarke Leistung ablieferte und somit den vollen Erfolg im Zuge der deutschen Bergmeisterschaft einfahren konnte.
Bei den Tourenwagen konnte sich nach einem wie erwarteten spannenden Duell der Schweizer Ronnie Bratschi (Foto) durchsetzen. Mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 8 EGMO konnte er sich mit einer beeindruckenden Leistung hervorragend in Szene setzen und mit grandiosen Zeiten den Tourenwagengesamtsieg einfahren. Dabei konnte er einen Vorsprung von gerade einmal 0,28sec. auf seinen ersten Verfolger herausfahren. Dieser kam aus Frankreich mit Nicolas Werver, der im brachialen Porsche 997 GT2 eine ebenfalls exzellente Vorstellung in Eschdorf ablieferte. Dabei konnte er sich in beeindruckender Art und Weise in Szene setzen und die Zuseher entlang der Strecke mit seiner beherzten Fahrweise begeistern. Das Podium komplettierte bei den Tourenwagen der Schweizer Frederic Neff, der im Porsche 996 GT3-R eine spektakuläre Leistung ablieferte und sich ebenfalls grandios in Szene setzen konnte. Mit seiner Fahrweise war er in Luxemburg einer der Publikumslieblinge, was schlussendlich auch mit dem GT Klassensieg belohnt wurde. Rang Vier ging an den schnellsten Piloten aus der E2-SH Klasse mit dem Franzosen Philippe Schmitter Frey, der im Renault RS 01 eine beeindruckende Vorstellung ablieferte und großartige Zeiten erreichte. Die Top5 bei den Tourenwagen komplettierte der Luxemburger Canio Marchione, der im weiter verbesserten BMW 320i E36 STW mit einer beeindruckenden Leistung die stark besetzte 2l Klasse nach E1 Reglement für sich entscheiden konnte. Einer der Favoriten musste bereits nach Trainingslauf 1 aufgeben: der Schweizer Romeo Nüssli krachte beim Ausgang der Zielkurve doch vehement gegen die Leitplanken, wobei der Ford Escort Cosworth auf der Beifahrerseite ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Noch ein Blick in die verschiedenen Klassen, z.b. in die E1 1400er Klasse. Dort setzte Mr. Bergcup Franz Weißdorn seinen Erfolgslauf nahtlos fort. Mit einer beeindruckenden Performance am Steuer seines VW Polo 1 16V konnte er Hans Peter Eller im VW Minichberger Scirocco 16V um 0,68sec. auf Distanz halten. Das Podium komplettierte Frank Lohmann, der im VW Polo II auch die 8V-Wertung in Eschdorf für sich entscheiden konnte. Die 1,6l Klasse konnte erneut Stefan Faulhaber im Opel Minichberger Kadett C 16V für sich entscheiden, wobei er um 0,8sec. Erwin Buck im spektakulären VW Spiess-Scirocco auf Distanz halten konnte. Dieser musste wieder auf seinen bewährten 8V-Motor zurückgreifen, womit seine gezeigte Leistung noch mehr zu unterstreichen ist. Das Podium komplettierte hier Andy Heindrichs aus Belgien, der im Opel Wiebe Corsa A 16V eine grandiose Vorstellung ablieferte. Die 2l Klasse wurde von Lokalmatador Canio Marchione (Foto) im weiter verbesserten BMW 320i E36 STW dominiert, der um 1,56sec. den Deutschen Patrick Orth auf Distanz halten konnte. Dieser wiederum setzte sich mit seinem BMW Gerent E30 um 1,5sec. gegen seinen Landsmann Ralph Paulick im VW Minichberger Golf 16V durch. Die 8V-Wertung konnte in dieser Klasse Christian Auer im Wimmer BMW 2002 ti für sich entscheiden. Pech hatte in dieser Klasse Jens Weber, der doch vehement gegen einen Siloballen mit seinem Opel Kadett C 16V krachte, zum Gkück aber unverletzt blieb. Dramatisch verlief die 3l Klasse, wo erst im letzten Moment Günter Göser mit seinem Opel Böhm Kadett C 16V den Sieg einfahren konnte. Gerade einmal 0,013sec. (!) zurück lag Marcel Gapp im BMW E36 M3, der wiederum Schottenring Sieger Michael Weber im Audi 80 Quattro doch klar auf Distanz halten konnte.
In der in Eschdorf einmal mehr stark besetzten Klasse D, E2-SS bis 2l Hubraum konnte der Franzose Anthony Loeuilleux im Tatuus Formel Master S2000 den Favoritensieg bestätigen. Mit einem Vorsprung von 1,3sec. auf den Deutschen Christian Triebstein, der im Dallara F302 Opel eine aber äußerst starke Leistung ablieferte. Mit weiteren 1,4sec. Rückstand komplettierte Georg Lang das Podium mit seinem spektakulären MSW-VW/Audi HS 001, der somit in Eschdorf eine ebenfalls exzellente Leistung ablieferte und sehr erfolgreich in die neue Saison startete. Hinter dem Franzosen Kevin Petit im Tatuus Formel Master S2000 komplettierte der Deutsche Mathieu Wolpert die Top5, womit auch er sehr erfolgreich in die neue Saison mit seinem Dallara F303 Opel startete. Erwähnenswert noch die exzellente Premiere des Deutschen Patrick Rahn (Foto) im Ex-Waldy Dallara F307 Opel, der sich bei seinem ersten Bergrennen gleich grandios in Szene setzen konnte und den ausgezeichneten siebenten Platz in dieser mit 14 Fahrern stark besetzten Klasse einfahren konnte. Aber auch für die Marke PRC lief es in Eschdorf sehr gut: der Deutsche Alexander Hin konnte sich bei seinem erst zweiten Rennen mit dem neuen PRC FPR 12 Honda den ausgezeichneten dritten Platz in der E2-SC Klasse bis 2l Hubraum sichern. Und der mit österreichischer Lizenz fahrende Deutsche Stefan Armbruster konnte im spektakulären PRC WPR 60 V8 konnte gar die Klasse über 3l Hubraum in der Gruppe CN, E2-SC für sich entscheiden. Leider kein schönes Ende nahm das Rennen für den Luxemburger Roland Braquet, der im Dallara F308/11 VW nachdem 3. Rennlauf aus der Wertung genommen wurde und so leider ohne Ergebnis bei seinem Heimrennen blieb. Einer der Unglücklichen war der Alzeyer Gerd Kauff bei seinem Comeback im Team von Sascha Herz. Im Zielbereich kam der frühere Formel 3-Pilot mit dem Dallara Nissan World Series 3-Liter Rennwagen von der Strecke ab. Mit Rippenverletzungen musste Kauff dann die Nacht im Krankenhaus verbringen, ist aber zwischenzeitlich wieder wohlauf.
Photos by Dan Thilmany Photography
Last Updated on 20. August 2020 by Wolfgang Maringer