Photos by Teambeyou
Bergrennspektakel im Norden Deutschlands
Christian Merli und Ronnie Bratschi sind die großen Sieger, jeweils mit neuem Streckenrekord
Gesamtergebnis Osnabrück 2019
Klassenergebnisse Osnabrück 2019
Bericht:
Ein grandioses Bergrennfestival bekamen die Zuseher beim diesjährigen Osnabrücker Bergrennen geboten. In der Borgloher Schweiz lieferte das Team vom MSC Osnabrück eine exzellente Veranstaltung ab. Dabei konnten am Renntag sogar 4 Rennläufe abgewickelt werden, womit man einiges bei diesem Rennen geboten bekam. Zudem gelang es erneut ein international hochkarätiges Starterfeld zu Deutschland nördlichstem Bergrennen zu locken, wobei am Renntag sowohl bei den Rennwagen als auch bei den Tourenwagen ein neuer Streckenrekord erreicht wurde.
Im Kampf um den Gesamtsieg konnte sich der Südtiroler Christian Merli (Titelbild) mit einer beeindruckenden Performance durchsetzen. Im 1. Rennlauf haderte er noch mit technischen Problemen an seinem Osella FA30 Zytek LRM, diese konnte man aber erfolgreich vor Ort beheben. Im zweiten Rennlauf konnte der Südtiroler mit einem neuen Streckenrekord aufzeigen und dabei den im Vorjahr aufgestellten Rekord um 0,09sec. unterbieten. Damit konnte der Osella Pilot den Grundstein für einen weiteren Gesamtsieg in dieser Saison legen. *siehe Protest Update weiter unten Mit einem Rückstand von gerade einmal 0,4sec. ging der zweite Gesamtrang an den Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik im Norma M20FC Mugen, der eine ebenfalls grandiose Performance ablieferte und mit ausgezeichneten Zeiten zu überzeugen vermochte. Mit seiner gewohnt spektakulären Fahrweise konnte sich der Pilot des einmalig klingenden Boliden auch den Sieg in der Gruppe E2-SC sichern, jedoch ist dieser aufgrund eines Protest von Rennfahrerkollege Marcel Steiner (Foto) noch nicht in Stein gemeißelt. Das Podium im Gesamtklassement komplettierte eben der Schweizer mit seinem LobArt LA01 Mugen, der mit einer ebenfalls großartigen Vorstellung in Osnabrück glänzte und bereits am Trainingstag ankündigte, den Motor seines Kollegen genauer unter die Lupe nehmen zu wollen. Nach einer starken Leistung fehlten auf den Norma Piloten knapp 1sec., womit man sich vorerst den zweiten Rang in der Gruppe E2-SC sichern konnte. Ob sogar der Sieg daraus wird, steht derzeit noch in den Sternen. Rang Vier ging im Gesamtklassement an den Franzosen Sebastien Petit im Norma M20FC Mugen, der eine ebenfalls beeindruckende Leistung in Osnabrück ablieferte und sich am Renntag grandios in Szene setzen konnte. Mit einer tollen Performance konnte er mit eindrucksvollen Zeiten für Furore sorgen und schlussendlich den letzten Rang am Podium in der E2-SC Klasse realisieren. Auf den Eidgenossen fehlten ihm nach zwei gewerteten Rennläufen gerade einmal 0,6 Sekunden. Die Top5 im Gesamtklassement komplettierte ein weiterer Schweizer mit Joel Volluz (Foto), der mit seinem Osella FA30 Judd eine ebenfalls ausgezeichnete Vorstellung ablieferte. Mit starken Zeiten am Renntag wollte er in den Rennläufen 3 und 4 noch den Franzosen fordern, jedoch kam es leider nicht mehr dazu. Im Zielbereich krachte er im dritten Wertungslauf doch vehement gegen die Leitplanken, wobei zum Glück nur sein Boliden erheblich beschädigt wurde und Joel selbst unverletzt blieb. Trotzdem konnte er hinter Merli den ausgezeichneten zweiten Rang in der Gruppe D, E2-SS realisieren. Rang Sechs im Gesamtklassement ging nach Tschechien an Vaclav Janik im Norma M20FC Turbo, der mit einer ebenfalls großartigen Leistung zu überzeugen vermochte und in Osnabrück grandiose Zeiten erreichte. Dabei konnte er schlussendlich in der international stark besetzten Gruppe E2-SC den starken vierten Rang fixieren. Auf dem siebenten Gesamtplatz folgte der Vorarlberger Christoph Lampert mit seinem Osella FA30 Zytek, der mit der Streckencharakteristik in Osnabrück heuer nicht so gut zu Recht kam. Trotzdem konnte der Pilot aus dem Ländle mit einer tollen Performance überzeugen und in der Gruppe D, E2-SS mit Platz Drei die nächste Podiumsplatzierung in dieser Saison realisieren. Zudem war es eine optimale Vorbereitung für die entscheidende Phase in der Berg Europameisterschaft. Die Top8 im Gesamtklassement sicherte sich der junge Schweizer Robin Faustini (Foto), der für das Osnabrücker Rennen auf den Reynard 97D F3000 seines Vaters Simon Hugentobler zurückgreifen musste. Mit diesem Boliden konnte er sich exzellent in Szene setzen und dabei mit Topzeiten am Renntag glänzen, womit am Ende des Wochenendes in der Klasse der vierte Platz zu Buche stand und man sich als schnellster F3000 Pilot feiern lassen konnte. Dabei konnte er im 0,7sec. sogar den Luxemburger Tommy Rollinger auf einem weiteren Osella FA30 Zytek auf Distanz halten. Für diesen wiederum war es heuer der erst zweite Start bei einem Bergrennen mit diesem spektakulären Boliden. Nach einer tadellosen Vorstellung stand der fünfte Rang in der Gruppe D, E2-SS zu Buche, womit man sich ein Topergebnis in der stark besetzten Klasse sichern konnte. Die Top10 im Gesamtklassement komplettierte der junge Franzose Kevin Petit (Foto) mit seinem Tatuus Formel Master S2000, der mit beeindruckenden Zeiten am Renntag schlussendlich schnellster Pilot eines 2l Boliden war. Mit einer tollen Performance konnte er sich in der stark besetzten Gruppe D, E2-SS einen vollen Erfolg gleich bei seinem ersten Antreten in Osnabrück sichern. Am Ende konnte er seinen französischen Landsmann Anthony Loeuilleux auf einem weiteren Tatuus Formel Master S2000 um 2,8sec. auf Distanz halten. Dieser belegte den 11. Gesamtrang und eben den zweiten Platz in der Klasse. Dahinter folgte der beste Deutsche bei diesem hochkarätigen Starterfeld: Georg Lang konnte sich mit einer ausgezeichneten Leistung am Steuer seines MSW-VW/Audi HS 001 ausgezeichnet in Szene setzen und dabei mit einer tollen Performance überzeugen. Am Ende fehlten ihm auf den Zweitplatzierten Formel Master Piloten gerade einmal 0,2sec. nach zwei gewerteten Rennläufe, womit man mit Platz Drei in der Gruppe D, E2-SS bis 2l Hubraum ein grandioses Ergebnis in Osnabrück realisierte. Leider Pech hatte der im Training grandios agierende Deutsche Alexander Hin mit seinem Osella PA30 Zytek, der nach Rennlauf 1 mit technischen Problemen vorzeitig aufgeben musste und somit einen Ausfall hinnehmen musste. Dabei wäre im Gesamtklassement durchaus eine Top8 Platzierung in Osnabrück möglich gewesen, womit man natürlich sehr enttäuscht sich auf den Heimweg machte. Aber auch der Luxemburger Guy Demuth kam mit seinem „Ersatzboliden“ G-Force Nippon F3000 nicht in die Wertung, wobei auch ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung machte.
Bei den Tourenwagen konnte der Schweizer Ronnie Bratschi (Foto) mit einer beeindruckenden Performance für Furore sorgen. Mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 8 EGMO ließ er der starken Konkurrenz keine Chance und mit ausgezeichneten Zeiten reichten ihm schlussendlich 2 Rennläufe, um den Tourenwagengesamtsieg zu realisieren. Zudem stellte er in eindrucksvoller Art und Weise auch einen neuen Streckenrekord auf, wobei er im 2. Rennlauf um 1,3sec. unter der alten Bestmarke aus dem Jahr 2008 blieb. Bereits im ersten Wertungslauf war er unter dem alten Rekord vom Deutschen Norbert Brenner im Opel Vectra V8 DTM geblieben. Auf dem zweiten Gesamtrang folgte bei den Tourenwagen der Franzose Nicolas Werver mit seinem Porsche 997 GT2, der eine ausgezeichnete Leistung bei diesem Rennen ablieferte und ebenfalls mit grandiosen Zeiten zu überzeugen vermochte. Mit dem mächtig klingenden Boliden konnte er neben Bratschi als zweiter Tourenwagenpilot an diesem Wochenende die 1min. Schallmauer durchbrechen und somit dieses Topresultat realisieren. Das Podium komplettierte der Deutsche Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett C GT/R V8, der mit einer ebenfalls grandiosen Vorstellung in Osnabrück zu überzeugen vermochte. Mit einer tollen Performance konnte er sich gegen die weitere Konkurrenz durchsetzen und so noch den letzten Rang am Podest bei den Tourenwagen realisieren. Rang Vier ging nach Norwegen an Stian Hermansen (Foto) mit seinem bärenstarken Mitsubishi Lancer Evo 7, der diesen Boliden erstmals in Deutschland an den Start brachte und sich dabei im Laufe des Wochenendes immer weiter steigern konnte. Dabei kam er in den letzten beiden Rennläufen der 1min. Grenze schon sehr Nahe, womit er auch um 0,6sec. den schnellsten GT-Piloten auf den fünften Tourenwagengesamtrang verdrängen konnte. Der Italiener Luca Gaetani absolvierte mit seinem einmalig klingenden Ferrari 458 GT3 erstmals ein Rennen außerhalb Italiens und konnte gleich eine ausgezeichnete Vorstellung in Osnabrück abliefern. Mit dem wunderschönen Boliden konnte er nicht nur Gesamt eine Topplatzierung einfahren, sondern auch im Zuge des FIA Hillclimb Cup die Kategorie 1 für sich entscheiden. Auf dem sechsten Platz kam bereits der schnellste 2l Pilot an diesem Wochenende in die Wertung. Der Luxemburger Canio Marchione lieferte am Steuer seines mächtigen BMW 320i E36 STW eine grandiose Performance ab, welche am Ende mit einem vollen Erfolg in der bekannt stark besetzten Klasse belohnt wurde. Dabei konnte er sich schlussendlich um 0,29sec. gegen seinen ersten Verfolger durchsetzen und in Osnabrück somit einen großartigen Erfolg realisieren. Diese fehlten am Ende dem Deutschen Andre Wiebe im spektakulären Renault Clio BTCC, der mit diesem Boliden aber eine ebenfalls großartige Vorstellung ablieferte. Mit seinen gefahrenen Zeiten konnte er sich einen weiteren vollen Erfolg im Zuge des KW Berg Cup sichern und damit für die Meisterschaft weitere wichtige Punkte realisieren. Die Top8 Gesamt bei den Tourenwagen komplettierte sein deutscher Landsmann Patrick Orth im BMW Gerent E30, der mit diesem einmalig klingenden Boliden eine ebenfalls großartige Vorstellung in Osnabrück ablieferte und schlussendlich auch den letzten Rang am Podium in der 2l Klasse für sich verbuchen konnte. Dahinter folgte der Luxemburger Charles Valentiny mit seinem Subaru Impreza WRX STI, der eine ebenfalls starke Leistung bei diesem Rennen ablieferte und sich um gerade einmal 0,1sec. gegen den 1600er Gesamtsieger durchsetzen konnte. Dieser kam aus Deutschland mit Stefan Faulhaber, der somit in Osnabrück erfolgreich zurückschlagen konnte und mit seinem Opel Minichberger Kadett C 16V wieder einen vollen Erfolg fixieren konnte.
Protest Update
DISQUALIFIKATION – UND DANN? Die Sportkommissare haben den beim Bergrennen Osnabrück zweitplatzierten Patrik Zajelsnik disqualifiziert. Protestführer Marcel Steiner rückt nicht unverdient auf Rang 2 auf und ist damit neuer Sportwagensieger.
Der von Marcel Steiner im Sinne einiger internationaler Konkurrenten eingereichte Protest gegen Patrik Zajelsnik (Foto) bringt vorerst keine Klärung. Der unter slowenischer Lizenz startende Freiburger (im Breisgau) verweigerte die Unterschrift, mit der er die Kenntnisnahme des Protestes bestätigt hätte. Nach schier endlosen Diskussionen mit den Sportkommissaren nahmen ihn diese am späten Sonntagabend aus der Wertung.
Mehr dazu im Bericht von Peter Wyss
Bericht weitere Österreicher
Auch 2 Fahrer aus Niederösterreich nahmen die weite Anreise nach Osnabrück in Kauf, um dort bei diesem Bergrennen an den Start zu gehen. Patrick Mayer stellte sich dabei erstmals der Herausforderung in der Borgloher Schweiz. Mit seinem VW Golf 1 16V ging er in der bekannt starken Gruppe E1 bis 2l Hubraum an den Start und konnte durchaus mit spitzen Zeiten überzeugen. Nach großartigen Zeiten am Renntag stand für ihn am Ende der 11. Platz in dieser Klasse zu Buche. Den Sieg sicherte sich wie weiter oben schon erwähnt der Luxemburger Canio Marchione (Foto) im BMW 320i E36 STW, der sowohl Andre Wiebe im Renault Clio BTCC sowie Patrick Orth im BMW Gerent E30 auf Distanz halten konnte. Die Top5 in dieser Klasse komplettierte Mario Minichberger mit seinem einmalig klingenden BMW 2002 16V Gr.5, der sich um 0,55sec. gegen Björn Wiebe im Renault Williams Laguna BTCC durchsetzen konnte. Dahinter folgte auf Platz Sechs schon der Gewinner der KW 8V-Trophy mit Norbert Wimmer, der in Osnabrück wieder selbst seinen BMW 2002 ti pilotierte. In der 1,6l Klasse konnte sich Stefan Faulhaber (Foto) mit seinem Opel Minichberger Kadett C 16V den Sieg sichern, wobei er diesmal um 0,6sec. seinen Landsmann Erwin Buck im VW Spiess-Scirocco 16V auf Distanz halten konnte. Das Podium komplettierte Andy Heindrichs mit seinem Opel Wiebe Corsa A 16V vor Manfred Schulte im Citroen Nemeth AX Kit Car. Die 1400er Abteilung war erneut klar in der Hand von Hans Peter Eller, der im VW Minichberger Scirocco 16V auch in Osnabrück nicht zu schlagen war. Die Ehrenplätze gingen an Mr. Bergcup Franz Weißdorn im VW Polo 1 16V und den Franzosen Romain Richardeau im Simca 1000 Rally 3, der mit einer spektakulären Vorstellung begeistern konnte. Und in der 1150er Klasse war Jürgen Schneider mit dem VW Schneider Polo 16V eine Klasse für sich, wobei er um 3sec. den jungen Tobias Mayer im VW Polo II 16V auf Distanz halten konnte, der diesmal wieder selbst seinen Boliden zum Einsatz brachte. Das Podium komplettierte Lokalmatador Tobias Stegmann mit seinem Audi 50, der somit auch die KW 8V-Trophy in dieser Klasse für sich entscheiden konnte. Bei den 3l Tourenwagen war Günter Göser im Opel Böhm Kadett C 16V nicht zu schlagen, der somit in Osnabrück einen weiteren vollen Erfolg vor Hauke Weber im Audi 80 Quattro realisieren konnte. Das Podium komplettierte mit einer tollen Performance Alexander Wolk im VW Golf 2 G60, der somit die erste Podestplatzierung mit seinem neuen Boliden realisieren konnte.
Nach einem Jahr Pause war in der Gruppe D, E2-SS bis 2l Hubraum der Niederösterreicher Andreas Stollnberger wieder mit von der Partie. Mit seinem Dallara F302 konnte er sich gegen die starke, internationale Konkurrenz exzellent in Szene setzen und ein Topergebnis einfahren. Schlussendlich stand in der Klasse der starke siebente Platz zu Buche. Der Sieg ging in beeindruckender Art und Weise an den jungen Franzosen Kevin Petit im Tatuus Formel Master S2000, der mit einer ausgezeichneten Performance sich gegen seinen Landsmann Anthony Loeuilleux (Foto) auf einem weiteren Tatuus Formel Master S2000 durchsetzen konnte. Damit ging dessen jahrelange Siegesserie in Osnabrück im Jahr 2019 zu Ende. Das Podium komplettierte der Deutsche Georg Lang, der mit seinem spektakulären MSW-VW/Audi HS 001 gerade einmal 0,2sec. auf den zweiten Tatuus Master Piloten verlor. Zudem konnte er sich auf dem 12. Gesamtrang den Titel des schnellsten Deutschen Piloten bei diesem Rennen an die Fahnen heften. Rang Vier ging wieder nach Frankreich an Samy Guth im Dallara F311, der eine ebenfalls starke Vorstellung ablieferte. Dahinter komplettierte die Top5 der deutsche Lokalmatador Patrick Rahn, der in seiner ersten Bergsaison eine weitere ausgezeichnete Leistung ablieferte. Dabei konnte er sich mit seinem Dallara F306 grandios in Szene setzen und bei seinem Heimrennen ein ausgezeichnetes Ergebnis realisieren. Ein Leitplankenkontakt im 4. Rennlauf im Zielbereich blieb zum Glück ohne größere Folgen. Und auf dem 10. Gesamtrang kam auch noch Hermann Averbeck in die Wertung, der sein erstes Bergrennen mit seinem Tatuus Renault FR 2.0 in Angriff nahm und schlussendlich mit einer fehlerfreien Leistung ein spitzen Resultat erreichte.
Photos by Teambeyou
Last Updated on 20. August 2020 by Wolfgang Maringer